16.01.2025
Erntebericht Rheingau 2024
Das Weinjahr 2024 begann kühl und verspätet, wodurch die Vegetationsperiode einen langsamen Start hatte. Ende April wurden wir in den tiefer gelegenen Weinbergen des Rheingaus von Frostschäden getroffen. Mit einem Ausfall von etwa 10% blieb unser Betrieb jedoch im Vergleich zu anderen Regionen glimpflich verschont.
Die darauffolgenden Monate waren geprägt von beständigen Regenfällen, die uns sogar eine Überschwemmung unseres tiefstgelegenen Weinbergs bescherten. Doch pünktlich zur Blütezeit, die zwischen dem 8. und 13. Juni stattfand, zog das Hochwasser zurück und ermöglichte einen gleichmäßigen Fruchtansatz in den Weinbergen.
Leider hielt die feucht-warme Witterung an und dominierte bis in den August hinein. Diese außergewöhnlich regenreiche Großwetterlage brachte besonders Biowinzer an ihre Belastungsgrenzen. Massive Ertragseinbußen durch Gescheinsperonospora – teils bis zu 60% – sowie erhebliche Schäden an den Laubwänden waren die Folge. Besonders schwer traf es die Burgunderlagen im gesamten Rheingau, die mit den Wetterbedingungen am meisten zu kämpfen hatten.
Ab Mitte August stellte sich endlich stabileres, trockeneres Wetter ein, das uns erlaubte, dringend benötigte Arbeiten in den Weinbergen nachzuholen.
Am 10. September 2024 starteten wir mit der Ernte unserer Sektgrundweine, bevor am 23. September die Hauptlese für die Gutsweine begann. Auffällig in diesem Jahr war die geringe Zunahme der Mostgewichte über den Zeitraum von drei Wochen. Die Lese schlossen wir am 12. Oktober mit den Trauben aus unseren VDP.ERSTEN LAGEN im Würzgarten und Hendelberg ab – mit beeindruckend gesunden Trauben und äußerst harmonischen Säurewerten.
Das Jahr 2024 war zweifellos eine große Herausforderung, die uns alles abverlangte. Dennoch ist es uns gelungen, das Beste aus den gegebenen Bedingungen zu machen. Ein Jahr mit solch widrigen Umständen wünschen wir uns jedoch nicht zur Wiederholung!