06.12.2006

Der Jahrgang 2006: Gute Qualitäten in geringer Menge

"Noch in der letzten September-Woche gingen wir davon aus, dass wir eine große Erntemenge bekommen könnten. Doch die extremen Niederschläge in Verbindung mit den für die Jahreszeit viel zu warmen Temperaturen Ende September und Anfang Oktober haben diese Prognose zunichte gemacht!", resümiert Stefan Ress, Seniorchef des Rheingauer Weinguts Balthasar Ress, das Weinjahr 2006. Durch das nasse, aber relativ warme Wetter setzte früh Fäulnis ein und zwang zu einer schnellen, aber auch zu einer unter sehr hohem Aufwand betriebenen selektiven Lese. Dadurch hat sich die erwartete Erntemenge stark verringert.

Den "goldenen" Rest-Oktober konnte Stefan Ress allerdings für eine deutliche Qualitätssteigerung seiner Weine nutzen, denn "wir ernteten am Ende nichts unter 100° Oechsle". Das Durchschnittsmostgewicht erreichte letztendlich bei den Rieslingen des Weinguts 85° Oechsle, bei den roten Spätburgundern 87° Oechsle. Stefan Ress zeigte sich unter dem Strich mit der Qualität der Ernte sehr zufrieden. "Wir erwarten mineralische, von einer harmonisch-frischen Fruchtsäure geprägte Weißweine. Die Rotweine werden dieses Jahr dank der guten Traubenreife füllig und farbkräftig ausfallen", so Ress.

Laut Thomas Doll, dem Kellermeister von Balthasar Ress, hatte dieses Jahr eine sorgfältige Mostklärung vor der Gärung höchste Bedeutung, um einen optimalen Gärverlauf sicherzustellen. 40 % der Ernte werden voraussichtlich auf trockene Weine (vom QbA bis hin zum Ersten Gewächs) entfallen. Die Ernte konnte auch dieses Jahr wieder mit Auslesen, Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen aus den Ersten Lagen gekrönt werden.

Da das enorme internationale Interesse an hochwertigen Rieslingen ungebrochen ist, dürfte es im nächsten Jahr zu Engpässen in der Distribution kommen. Frühzeitige Reservierungen werden daher empfohlen.

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