28.09.2014
hr-online.de
Pressestimmen
"Wein aus Sylt? Die Bedingungen auf der Insel sind ideal, findet ein Rheingauer Winzer, der in diesen Tagen Weintrauben im Nordseeklima erntet. "Sylter Wein" darf er den raren Tropfen aber nicht nennen.
Die raue Nordsee liegt nur 300 Meter entfernt, und ein böiger Wind trägt das Rauschen der Brandung hinüber zu den Keitumer Weinbergen: Zur Weinlese auf Sylt an diesem Wochenende gibt es eine typisch norddeutsche Atmosphäre. Es ist die zweite reguläre Lese im nördlichsten Weinanbaugebiet Deutschlands, wie der Rheingauer Winzer Christian Ress sagt.
Dieses Jahr will Ress den Sylter Wein erstmalig auch auf der Nordseeinsel keltern. Er darf ihn damit Schleswig-Holsteinischen Landwein nennen. Aber mehr nicht: Obwohl der Keitumer Weinberg auf Sylt steht, darf dieser deutsche Sehnsuchtsort nicht als Herkunftsbezeichnung auf dem Etikett erscheinen. Das sei nur möglich bei einem Wein, der in einem der 13 deutschen Anbaugebiete erzeugt werde, erklärt der Winzer aus dem Rheingau einem Reporter der Nachrichtenagentur dpa: "Sylt gehört zu keinem dieser Gebiete."
Mehr Sonne als im Rheingau
Auf Sylt zählten die Meteorologen im Jahr insgesamt 1.714 Sonnenstunden, im Rheingau - dem Stammsitz der Firma - seien es nur 1.587, berichtet Ress. Vor fünf Jahren pflanzte der Winzer gemeinsam mit seinem Vater auf der Nordseeinsel 1.625 Rebstöcke. Es sind Reben der Sorte Solaris - eine Züchtung, die speziell an Standorte im hohen Norden angepasst ist. Die Trauben reifen sehr früh. Außerdem ist die Frucht pilzresistent.
Im vergangenen Jahr ernteten sie rund 800 Kilogramm Sylter Trauben, füllten daraus 709 Flaschen. "Dieses Jahr erwarten wir das Doppelte", sagt Ress. Und das bei guter Qualität. "Ein realistisches Ziel unter den klimatischen Bedingungen hier", meint der Winzer. Mittelfristig solle der 3.000 Quadratmeter große Weinberg auf Sylt 1.500 Flaschen jährlich bringen...."
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