14.08.2015
weinquellen.at
Pressestimmen
Nachdem der Hattenheimer Wisselbrunnen vom Weingut Balthasar Ress bereits voll eingeschlagen und für grossen Jubel gesorgt hat, gibt es heute als Draufgabe den Pinot Blanc 2012 Orange. (…)
Wie milder feiner Sherry
Wie schon der Name sagt, es ist orange was im Glas steht. Goldorange mit einem Schuss Bernstein. Wie Honig. Direkt nach dem umfüllen in den Dekanter unriechbar, steht nach einer Stunde ein ausgesprochen sanfter, fast verhalten wirkender Duft im Glas. Eher an trockenen Sherry erinnernd als an Wein im engsten Sinn. Nussig, etwas röstig, erdig, saftig und vor allem dicht und druckvoll. Es riecht nach kaltem Nußstrudel, aber nicht nach Wein. Das ist Sherryduft, ganz weich und warm. Nach und nach pressen sich reife Apfelnoten durch und geben dem Pinot Blanc Orange einen zärtlich fruchtigen Touch.
Fliegt im Mund
Und dann macht es einfach klick. Kaum steht der Wein auf der Zunge, spürt man eine nicht erwartete frische Säure, fast schon überschwänglich aufgelegt. Da tanzt auf einmal reifer Apfel mit der Nuss und alles fühlt sich beeindruckend lebendig an. Kandierte Früchte, cremig, weich und doch so agil und fein. Nix mit dick, das ist richtig elegant, das ist schlank, das ist einfach irre saftigsauersüss zugleich. Der absolute Hammer. Wie Sherry mit Zitrone drin. Oder Zitrone in Sherry eingelegt. Oder beides, alles, auf einmal. Köstlich. Am Gaumen überraschend leicht, mit einer Struktur die an feinsten Kalk erinnert. Zitrusfruchtig, harmonisch, neckisch und so überhaupt nicht kraftvoll. Da sind 14,5 PS drin und man hat keine Ahnung wo die untergebracht wurden. Der Pinot Blanc Orange fliegt im Mund, er schwebt und fühlt sich so erfrischend an.
So lustig kann Orange sein
Nach zwei Stunden duftet es wie in einer Bäckerei die sich auf das Backen von Nuss- und Apfelstrudel spezialisiert hat. Im Mund schmeckt man ein Mittelding aus Wein und Sherry. Hybridisches Empfinden nenne ich das mal. Da sind einerseits diese lustigen kandierten Früchte wie Apfel, Birne und auch Marille. Und dann ist da dieses so typische “orange Gefühl” das auf der Maische vergorene Weissweine haben. Diese zarte phenolische Bitterkeit, die hier nicht bitter sondern einfach nur elegant herb ist. Die Stoffigkeit auf der Zunge vermittelt, auch am Gaumen, dabei aber saftig, körperreich und ausgesprochen lebendig ist. Wo kommt diese beeindruckende Säure nur her? Der Tropfen tanzt in der Zungenmitte als hätte er nie anderes gemacht. Das geht sogar ins Fruchtige und wenn der Wein vom Gaumen abzieht, dann hinterlässt er einen mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht. Im Abgang fruchtig-sherrig (gibt es den Begriff eigentlich?) und ausgesprochen mild. Das ist Orange Wine – man verzeihe mir – zum Saufen! Das ist einfach geil.
Der Pinot Blanc Orange macht dermassen Spass auf der Zunge, dass sich diese rollt vor Freude und Verzückung. Die mittlerweile marillige Zitrusfrische ist der Hit. Man kaut sich durch den saftigen Körper, beisst hinein und quetscht den letzten Tropfen auf der Zungenspitze raus. (...)
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