Wiesbadener Kurier

Schweinepest, Rinderwahn, Hormone im Fleisch, Bakterien in der Milch. Renate Künasthat's nicht leicht. Und dann muss sich die Ministerin für Verbrauchschutz, Ernährung und Landwirtschaft auch noch überall durchprobieren, zum Beispiel bei Messen durch Hausmacher Würste, nach denen tab­lettweise Schnäpse ser­viert werden. Welche Erholung war da New York! Nein, nicht wegen der leckeren Hamburger- Fastfood ist bekannt­lich nicht die Leibspeise der Grünen. Und auch wenn Helmut Kohl einst den Pfälzer Saumagen auf der politischen Bühne hoffähig gemacht hat, in New York ging's um ein anderes edles Produkt aus deutschen Landen: Rheingauer Riesling. Das Deutsche Weinbauinstitut hatte ins angesagten Café Gray im Time Warner Center eingeladen- Sommerliers, Weinhändler und Journalisten unter anderem vom New York Times, Business Week und Forbes kamen. Die probierten dann- neben anderen deutschen Weinen- auch "Von Unserm". Das ist der Gutsriesling aus dem Hattenheimer Weingut Balthasar Ress, und Junior-Chef Christian Ress stellte den Amerikanern noch weitere fünf Rieslinge aus dem Rheingau vor; das Weingut Robert Weil in Kiedrich wurde von Jochen Becker-Köhn vertreten. "Riesling, das ist Qualität und Tradition in Flaschen", warb die Ministerin, aber geschmeckt hat`s den Amerikanern offenbar auch schon vorher: Der deutsche Weinexport in die USA stieg 2004 um zehn Prozent- trotz des ungüsntigen Euro-Kurses.