01.10.2014
Wiesbadener Kurier
Pressestimmen
"Wenn er was macht, dann richtig: Jetzt hat Christian Ress, Mitinhaber und Geschäftsführer des Hattenheimer Weinguts Balthasar Ress, der schon mit so manchem extravaganten Projekt in der Branche Aufsehen erregte, die zweite Weinlese im nördlichsten Weinberg der Republik auf Sylt hinter sich. 1600 Kilo Trauben (das Doppelte vom letzten Jahr) trugen die von ihm gepflanzten 1625 Solaris-Stöcke im hohen Norden. Und diesmal sorgt Ress dafür, dass der am 27. September in Keitum gelesene Wein als Schleswig-Holsteinischer Landwein vermarktet werden darf. Der erste Jahrgang seines „Sölring“ musste sich nämlich noch mit der Bezeichnung „Deutscher Wein“ begnügen, weil er auf Sylt gelesen, aber im Rheingau gepresst, vinifiziert und abgefüllt wurde. Jetzt hat Ress auf dem benachbarten Gänsehof der Familie Petersen in Keitum eine eigene kleine Kelterstation eingerichtet. Sylter Wein, so Ress, darf er sich nicht nennen, weil die Insel keines der gesetzlich deklarierten Anbaugebiete ist. Die Trauben hat das jedoch nicht interessiert: „Das Mostgewicht liegt bei 100 Grad Oechsle“, sagt Ress, was sie — wären sie im Rheingau gewachsen — zu einer Spätlese gemacht hätte. Zur Lese im 3000 Quadratmeter großen Weinberg am 55. Breitengrad waren Rebstockpächter und Freunde nach Keitum gereist. Wenn im kommenden Jahr jeder der 555 Rebstockpächter seine Flasche in der Hand hält, geht der Rest der Rarität in den Verkauf. Wer sich das exklusive Späßchen gönnen will, blättert für eine Flasche des frisch-fruchtigen Weißweins 69 Euro hin (Foto: Weingut Balthasar Ress)."