11.05.2011
Wiesbadener Kurier "Im Rheingau umarmen sich Tradition und Moderne"
Pressestimmen
Schlösser, Klöster, Riesling - auf diese Formel wird das schmucke Terrain zwischen Walluf und Lorchhausen mir seinen 3100 Hektar Weinbergen gerne reduziert. Doch Vereinfachungen dieser Art sind unscharf und werden nicht besser durch häufige Wiederholung. Denn der Rheingau ist weit mehr. Und es tut sich was im Riesling-Schatzkeller des deutschen Weinbaus. Es lohnt auch hier der Blick aufs Detail und der zeigt, dass Tradition und Moderne im siebtgrößten deutschen Anbaugebiet einander umarmen.
„Wine Bank“
Szenenwechsel. Hattenheim. Hier hat das Weingut Balthasar Ress vor den Toren der Kommune sein neues Gut errichtet. Im alten Ortskern sorgt Christian Ress im vergangenen Jahr mit der Eröffnung der ersten deutschen „Wine Bank“ für Aufsehen. Im pittoresken Ambiente des alten Gewölbekellers unter dem Stammsitz des Familiengutes richtete Ress „Schließfacher“ ein, in denen Privatleute ihr „flüssiges Kapital“ einlagern können. „Manche haben eben zu Hause keinen Keller, in dem sie ihren Wein aufheben können“, skizziert Ress die Geschäftsidee der „Wine Bank“. Die scheint zu funktionieren -allzumal vor den Toren der Kurstadt Wiesbaden und unweit der Bankenmetropole Frankfurt. Über 200 vergitterte Gelasse gibt es - darunter drei begehbare - und etliche sind bereits mehr oder minder gefüllt. „Kontoinhaber“ treffen sich schon mal zur „After-Work-Party“ oder am Wochenende mit Freunden in ihrer „Weinbank“. Die können sie wann immer sie wollen mit ihrer Checkkarte betreten - und zum Wein auch rund um die Uhr bei einem Caterer Speisen ordern. Nicht ganz billig, aber es war eben schon immer etwas kostspieliger, einen besonderen Geschmack zu haben. Die „Wine Bank“ - von den einen belächelt, von anderen als Marketing-Idee geschätzt - ist in jedem Fall aber eine Einrichtung, von der man spricht.