Die Weinstadt Oestrich blickt auf eine über 1100 Jahre alte Weingeschichte zurück. Zusammen mit Winkel, Mittelheim und Hallgarten bildet sie die größte Weinbaugemeinde ganz Hessens. Geht man auf Entdeckungstour im schönen Städtchen, legen nicht nur zahlreiche Reben Zeugnis über die Geschichte des Weinbaus ab, sondern auch die Stadt selbst. So wacht am Ufer des Rheins der Oestricher Kran, ein Relikt aus dem Jahr 1745. Er gilt als Wahrzeichen der Stadt und diente seinerzeit hauptsächlich dem Verladen von Weinfässern. Aber auch der bis in die frühe Neuzeit stattfindende Oestricher Weinmarkt wurde traditionsgemäß Jahr für Jahr zelebriert und deutet auf die langwierige Weingeschichte Oestrichs hin.
Der Oestricher Doosberg war einer der ersten Weinberge im Besitz der Familie Ress. Bis heute pflegt die Familie wertvolle Parzellen im Doosberg und im Oestricher Lenchen. In der Gemarkung Oestrich finden sich größtenteils Löss- und Lösslehmböden, die teilweise von Kalk durchzogen sind und ausdrucksstarke Weine hervorbringen. Die traditionellen Rebsorten dieser Region – Riesling und Spätburgunder - weisen oft blumige Aromen und eine charakteristische Säure auf. Sie reifen eher langsam und gewinnen mit jedem Jahr an Charakter.